Vor Gott sind Pflanzen, Tiere
und alle Menschen gleich.
Es liegt an euch Soldaten,
ob arm die Welt,ob reich.

Ob Kinder Hunger leiden
und still zugrunde gehn ..
ob satt und fröhlich spielend
sie in die Zukunft seh`n.

Ich weiß: ihr könnt nicht anders:
gehorchen dem Befehl:
und die, die euch beherrschen,
zerfetzen Hirn und Seel`.

Sie finden tausend Gründe
daß morden nötig ist.
Doch ihr wißt: daß es Sünde
für Juden, Moslem, Christ !

Verbrennt die Uniformen
und sprengt die Munition!
Vertreibt die falschen Führer,
die "Helden der Nation"!  

 

Legt nicht die Hand an Waffen!
Verachtet "Heldenmut"
derweil die droben raffen
und zahl`n mit eurem Blut. 

Der Welt Not sei zu Ende!
Des Bösen Macht vorbei!
Wascht eure blut`gen Hände
und werdet endlich frei!

Glaubt nicht den Wortpropheten
vom Jenseitsparadies,
die hassen und nicht beten
und die der Geist verließ

der Recht von Unrecht scheidet
sobald ihr ihn gehört
und euch die Tat verleidet
die tötet und zerstört!

Dann brauchen nicht zu trauern
die Liebsten all`zuhaus
und ihr nicht zu erschauern
vor all der Not, dem Graus.

Ihr braucht dann nicht zu warten
bis euch der Führer ruft:
"Nun seid bereit zum Sterben!
zu enden in der Gruft!"

Bewahret euer Leben
und das von Frau und Kind!
Das Schicksal wird uns gegeben
des` wir auch würdig sind

und das, auch hehre Taten
mit immer reinem Sinn,
von Freunden gut beraten,
erwarben mit Gewinn!

Meint nicht: ich sei ein Träumer,
ein Spinner oder Narr!
Seht nur der Schlachten Opfer:
zerfetzt und todesstarr!

Es gibt nur einen Schöpfer
für Menschen, Pflanzen, Tier!
Dies alles zu behüten,
zu schützen, seid ihr hier!

 

Holt ein die Götzenfahnen!
Folgt nicht dem:"Gleichschritt, marsch!"
auch nicht den Hetzparolen,
denkt: .."leckt uns doch..!" (bayrisch).

Habt Achtung vor dem Landwirt
der hinterm Pfluge geht!
Baut Schulen, Altenheime
und lehrt: H u m a n i t ä t !

Gehorcht nicht Mordbefehlen
und stellt das Töten ein!
Befreiet eure Seelen
durch Liebe und Verzeihn!

Schafft endlich was des Menschen
und Gottes würdig ist:
bringt  E h r e  dem Planeten
ob Jude, Moslem, Christ!

Bedenkt: ihr l e b t  nur e i n m a l .
Sterbt nicht den "Heldentod"!
Zu leben,das heißt: l i e b e n !
Der F r i e d e  ist Gebot!

 

Dieses Gedicht schrieb ich nach der Lektüre
der Verse "Requiem" des amerik. Dichters
Herman Melville (geb.1819 in New York,
gest. 1891 in New York)

".....wo von Siloah die Kirche steht,
stieg zum Himmel manch Stoßgebet,
hallte das Stöhnen der Abschiedspein
einsam rings um den Mauerstein.
Sah man im Tod sie beisammen ruhn,
Feinde am Morgen, Freunde nun.
Ruhm ihrer Länder: galt noch sein Wert?
Was eine Kugel doch Besseres lehrt!...

Nachdichtung von Kurt Erich Meurer