Die alte KochfrauDie alte Kochfrau sitzt am Sonntagabend spät
am Küchentisch und stützt den Kopf in ihre Hände.
Gedämpftes Deckenlicht umspielt die Kachelwände
und auf dem Bord das blänkernde Gerät.
Die blaue Bilderzier der Dosengarnitur
belebt sich wunderlich auf weißem Porzellane :
da fließt umbuscht ein Fluß mit einem stillen Kahne,
und eine Mühle dreht sich in der Flur.
Die alte Kochfrau fährt aus halbem Schlaf, sie
schaut
die Schilderreihen an und geht auf eine Reise.
Gemalte Schwalben ziehn am Himmel ihre Kreise.
Sie sieht ein Dorf, in Wiesen aufgebaut.
Das alles gab es einst, es ist schon lange her
und die Erinnerung im Kesseldampf zerstoben.
Nun ward sie einmal noch ihr an das Herz gehoben.
was ist ihr plötzlich doch das Herz so schwer!
Sie rafft sich heftig auf, daß sie nur etwas tut,
und holt sich aus dem Schrank Kartoffelkorb und ein Messer.
Die Schalen kringeln sich, im Schälen wird ihr besser.
Sie riecht den Erdgeruch ... Es ist ihr gut ...