Abendharmonie

Am Trog der Tränke stehn zwei Pferde
beim Gasthaus im Laternenschein.
Ein Abendhauch von Kraut und Erde
kommt in das stille Dorf herein.

Der Schimmel ruckt in seinen Sielen,
der Braune stößt ihn drängend an.
Es ist ein Zwist und wird ein Spielen,
und spielend labt sich das Gespann.

Da musizieren im Duette
zwei Stimmen nach des Tages Trott :
mit einer lauten Klarinette
spricht ungeduldig ein Fagott.

Bis dann die Klarinette leiser
und sanfter das Fagott ertönt
und alles Lebens Klang sich weiser
in tiefer Harmonie versöhnt.

Die Pferde, satt vom Tranke, scharren
einträchtig mit den Hufen sacht.
Gewärtig ihres Herren harren
sie auf die Heimfahrt in der Nacht.

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