Geister der Toten

nach Edgar Allan Poe

Sei schweigsam in der Einsamkeit,
denn du bist nimmermehr allein.
Die Toten, die zur Lebenszeit
dir nahe standen, wehn herein.
Erspüre, was ihr Winken will.
Sie überschatten dich. Sei still !

Die Nacht im fahlen LIcht
runzelt ihr altes Angesicht.
Die Sterne am hohen Himmel droben
sind nicht vom Schein der Hoffnung umwoben.
Das düstere Rot ihrer Bahn
hat es dir angetan.
Müde fühlst du ihren Schimmer
fieberheiß umzingelnd immer

Nun kommen Gedanken, nicht zu verjagen,
nun kommen Gesichte, nicht auszusagen.
Deinem Geist, der sie erfuhr,
haften sie an wie der Tau der Flur.

Gottes stiller Odem haucht,
der umflorte Hügel raucht.
Wie die Nebel nahn und weichen,
sind es Bilder, sind es Zeichen,
wie sie um die Bäume gleiten,
Heimlichkeit der Heimlichkeiten - !

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