Ein Gartentag

Der Beete Stern und Oval
erschimmern im Morgenstrahl.
Mit bunten Tellern begrüßen
dich blinkend zu deinen Füßen
die Rispen der Phloxe zumal.

Goldlack und Akelei
erquicken dich Reih um Reih.
Stiefmütterchen leise beglücken,
du streichelst sie freundlich im Bücken,
Maßliebe blühn unterbei.

Im brausenden Mittagsglanz
belebt sich der Schmetterlingstanz.
Es flammen die Brennenden Kerzen
die Fuchsien und Königskerzen,
die Feuerlilien im Kranz.

Nachmittags wollen wir gehn,
die Blumenbühne zu sehn,
wo Nelken und große Violen,
Narzissen und Gladiolen
in Pracht und Glorie stehn.

Teerosen laden uns ein
mildwürzig bei Spätsonnenschein.
Des Türkenbunds lockere Traube
glüht unter dem Schattenlaube
der Schwarzdornhecken allein.

Fern zwischen der Büsche Saum
verdämmert der Landschaft Raum.
Die Malvenfarben vergehen,
Levkoiendüfte wehen
und hüllen den Garten in Traum.

 

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