Farn

Vom Humushauch und vom Ozone trunken,
erwarte nun, in dichtes Grün versunken,
das Wunderbare ! Es begibt sich bald.
Die Wedel wehn, dir geistig zu erwecken
aus ihrer Sporenfrüchte Schleierflecken
des Farnes Eigenwelt im Weltenwald.

Sie überragt mit ihren hohen Kronen
die Riesenflora in den Tropenzonen,
sie steigt herauf aus dem verschollnen Ur
und zeigt wie in der Schöpfung erstem Walten
im Wechsel ihrer Maße und Gestalten
des ewigen Gebildes Maß und Spur.

Wie aber tief die schöpferischen Seelen
ihr Sinnlich-Übersinnliches verhehlen,
bis es in ihrem Wirken sich erfüllt,
ist auch des Farns ursprüngliches Erschließen,
um das die Schauer aller Zeugung fließen,
in Schleier und Geheimnis eingehüllt.

Sein Wachstum sproßt aus tausend Erdenaltern
und reicht, umspielt von Käfern und von Faltern,
in noch viel Tausend Erdenalter weit,
und plötzlich fühlst du, wie vor Aberjahren
du dieses Wunderbare schon erfahren
und es erfahren wirst in Aberzeit.

 

 

 

 

farn 2.jpg (41601 Byte)