Kapuzinerkressen

Wie du am Treppenpfeiler lehnst,
den Arm auf dem Geländer dehnst,
dich nach dem Namenlosen sehnst,
umrankt von Kapuzinerkressen,
läßt ganz mich deinen Wert ermessen.

Still in der Schönheit Schau beglückt,
hast du den Zweig ans Herz gedrückt,
den groß die goldne Blume schmückt,
erschließt sich deine ernst Milde,
verhüllt vom Schirm der Blätterschilde.

Ergriffen atme ich mit dir
der herben Süße Elixier,
gespendet aus der Kelche Zier,
nie deine Sehnsucht zu vergessen
im Hauch der Kapuzinerkressen.

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