Lindenblüte

Strömte das Duften der Lindenblüte,
griff sie mich an, daß ich ihr entfloh
wie einer überirdischen Güte,
vor der ich erschrak. Doch ich liebte sie so.

Ferne nur, fern beim Drehen der Winde,
wenn ich ruhlos im Lande lief,
rührte die süße Lockung der Linde
meine sehnende Seele tief.

Und es ist immer das gleich geblieben:
Morgen mit aufgeschlossenem Sinn
wollte ich innig sie atmen und lieben.
Aber da war schon ihr Hauch dahin.

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