Die Erbarmungslosen

  - Chinesisch -

Acht Reisbauern eilten vom Feld nach Haus.
Auf roten Drachenflügeln
nahte ein Wetter mit Sturmgebraus
und fing sich zwischen den Hügeln.

Der Weg im zuckenden Flammenschein
ging wie durch Schwefelseen.
Sie fanden ein Rasthaus und liefen hinein,
den Aufruhr zu überstehen.

Der grelle, hitzig flackernde Strahl
leckte an Luken und Ritzen.
Das Himmelsfeuer umkreiste das Tal
in immerwährenden Blitzen.

Die Bauern knieten in Furcht und Pein,
ächzend auf wankenden Dielen :
"Unter uns muß ein Sünder sein,
nach dem die Götter zielen !"

Acht Stecken rissen vom Herdholz sie ab,
den Schuldigen zu erkennen :
wer da zöge den kürzesten Stab,
der sollte von ihnen sich trennen.

Den ersten schon traf es. Sie packten ihn an
mit rücksichtslosem Erbosen
und stießen den angstvoll sich sträubenden Mann
hinaus in das Toben und Tosen.

Sie schauten ihm nach im zugigen Tor,
da schlug eine Garbe von Flammen,
dass den Verschonten das Blut gefror,
über dem Rasthaus zusammen.

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Aufklarte der Himmel. Hoch trieben im Wald
Rauchwolken längs dem Pfade.
Weh denen, die ohne Erbarmen sind,
sie stoßen sich selbst aus der Gnade.

Birke im Gewitter.jpg (62700 Byte)