Vor dem Fenster

Sah ich dich herauf die Straße kommen,
tief gerührt von meinem Fenster aus,
war das Herz mir wunderlich beklommen,
so als fändest du nicht mehr ins Haus.

Und mir war, ich müßte dir entgegen
eilen und dich leiten in das Tor,
da dein Blick auf deinen Erdenwegen
immer an das Ferne sich verlor.

Tratest du dann in die Stube leise,
deine Augen groß mir zugewandt,
kamst du wie von einer weiten Reise,
seltsam fremd und doch so hold bekannt.

All mein Glück, mein bangendes Vertrauen
ist in dies Erlebnis nun gedrängt :
vor dem Fenster nach dir auszuschauen,
bis mein Arm dich, Zögernde, umfängt.

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