Zeilenwege

Manchmal, wenn wir Wanderwege schritten,
lief ich dir voraus in Ungeduld.
Inniglich muß ich sie ab dir bitten,
diese Schuld und manche andre Schuld.

Sieh, nun bist du mir vorausgegangen.
Segne mir die Sehnsucht den Versuch,
in Gedanken zu dir gelangen,
les ich ein von dir geliebtes Buch.

Dicht, o dicht bleib ich an deiner Seite,
strebe nicht aus deiner Nähe fort,
der ich mit dir Zeilenwege schreite,
jeden Wink beachtend, jedes Wort.

Froh und ernst, die Gattin bei dem Gatten,
blickst du auf, den Kopf an mich geschmiegt,
wenn ein Falterspiel, ein Wolkenschatten
durch die Landschaft deiner Seele fliegt.

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