Zeit und Ewigkeit

Dass wir doch so wenig Zeit einst hatten !
Dieses war und jenes war zu tun,
Stunden eilten hin wie Stundenschatten -
Wie gar seltsam anders ist es nun.

Jede Stunde, was ich auch betreibe,
hat ihr ausgewogenes Gewicht.
Ob ich sinne, forsche, lese, schreibe,
alles wird Erscheinung und Gesicht.

Nichts ist ohne Zeichen, nichts vergebens,
alles wölbt sich wie ein hohes Tor.
Aus der Tiefe ungelebten Lebens
trittst du immer bleibender hervor.

Du verbürgst mich selbst durch dein Geschehen.
Woher haben wir so reiche Zeit,
völlig ineinander aufzugehen ?
Borgen wir sie von der Ewigkeit ?

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am Staffelsee