Der Bergbauer

Wenn drunten noch die Nebelhüllen
die grünen Täler dicht umwehn,
ist er schon wach um nach dem Füllen,
das in der Frühe kam, zu seh’n.

Des frischen Felsenquells Gewässer
bringt er in schweren Krügen her
und füllt es ein in große Fässer,
die seit dem Buttern gestern leer.

Dann geht er durch die zweite Pforte,
wo die benannten Kühe steh’n.
Begrüßt sie klopfend, ohne Worte,
wenn sie die Köpfe nach ihm dreh’n;

vertrauend nach dem Mahl verlangen,
das reichlich ihnen wird gereicht;
bis er die alten Bohnenstangen
ins Freie trägt... Dann wird ihm leicht.

Er streckt die Arme, schaut die Gipfel,
der Morgensonne leichtes Rot,
hört froh erwachen rings die Wipfel,
um die ein göttlich Leuchten loht.

Nicht kümmert ihn der Täler Lärmen,
er tut sein Tagwerk, dient dem Herrn,
braucht sich im Staube nicht zu härmen
und seine Pfeife raucht er gern.

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Blick auf das Kaisergebirge