Eine Betrachtung über das Glück.

 

Es ist etwas Schönes: an das Glück zu denken.
Noch schöner ist es: das Glück zu erwarten.
Am Schönsten ist es: das Glück zu besitzen !

Viele Weisheiten gibt es über das Glück:
"Glücklich ist wer vergißt, was nicht zu ändern ist" oder "das größte Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde!" oder "Schaue vorwärts, nicht zurück: dann begegnet dir das Glück!" Auch eine Vielzahl von Symbolen zeigt uns: dass das Glück nicht fern sein muß, wenn wir ihre Kraft für unser Leben zu deuten wissen: das Kleeblatt – das Hufeisen – die Begegnung mit dem Schornsteinfeger usw. usw. usw.
.Wir wissen aber auch, dass das Glück oft nur von kurzer Dauer sein kann: "Glück und Glas, wie leicht bricht das !" –
Die schönsten Wurzeln des Glücks in unserem Leben erfahren wir aber: wenn wir ein Kind erwarten, unter dem Gipfelkreuz, nach einem sportlichen Sieg, beim Lesen, beim Hören guter Musik, Feste feiern in welchen die Schwester des Glücks, die F r e u d e, uns begegnet: während der religiösen Feiertage, der ganz persönlichen Festtage: Geburtstag, Hochzeitstag und die Jubiläen im privaten Bereich und nicht zuletzt wenn wir mit Gott inmitten seiner Schöpfung, der Natur, verbunden sind.

Vor allem aber können es Begegnungen sein, welche uns nicht nur über Stunden hinaus glücklich machen, sondern in der Erinnerung an Wert gewinnen ,oft sogar über Jahre hinaus, ja sogar, bei echten Freundschaften: über den Tod hinaus viele Stunden des Lebens so wertvoll machen, dass wir sie um keinen Preis der Welt aus unserem Gedächtnis streichen mögen.
Unsere alltäglichen Erlebnisse lehren uns aber auch: dass wir das Glück nicht zwingen können unser Gast zu sein, geschweige denn zu bleiben, sondern dass wir wissen das es uns meistens mit seiner Ankunft überrascht. Wenn es uns dann wieder – nach kurzer oder längerer Zeit verlassen hat, gerät es leicht in Vergessenheit: nach der Genesung von Krankheiten, der Nichterfüllung von zeitlich bedingten Wünschen, dem Auseinandergehen von Bekanntschaften und Erlebnissen oberflächlicher Art.
Am schönsten begegnet uns das Glück mit Freude Begonnenem, im vollkommen Erreichten, auch wenn der Weg dahin oft schmal und steinig war: ein Gedicht, ein Gemälde oder eine Komposition. Die Künstler sind dann nicht selten glückliche Menschen.
Aber nicht nur der Mensch kann sich des Glückes oft nicht erwehren ! Wir beobachten die Pflanze, welche nach langer Trockenheit, uns wieder in lebensfroher Form vor Augen steht, oder auch das Tier, welches sich nach dem Empfang von Streicheleinheiten im Wohlbehagen reckt und streckt und seinem Glücksgefühl freien Raum läßt !
Wenn uns ein Anderer mit einer Glücksbotschaft überrascht - dieser muß nicht gleich von der Lottozentrale kommen und uns den Gewinn eines Haupttreffers übermitteln! – so spüren wir , dass wir "vom Glück gefangen" und "durch glückliche Fügung" von der Rüstung des Alltags befreit sind.
Die Bewahrung vor einer Gefahr – wie sie oft Menschen durch ihren Schutzengel annehmen und die oft – wie wir sagen : an Wunder grenzende Heilungen von als unheilbar diagnostizierten Krankheiten werden von vielen Menschen als einmalige Glücksfälle angesehen.
Trotzdem bleibt es wohl das Beglückendste auf Erden: Menschen zu begegnen die unsere Freunde werden, die mit uns fühlen und empfinden.