Johannes von Guenther

Man könnte Kurt Erich Meurer einen lyrischen Realisten nennen,
so fest ist die Struktur seiner Verse, so deutlich sind die Blumen, die Vögel,   die Menschen, die Vorgänge, die Nebensachen, diese vor allem, denn nichts entgeht seinem Auge.
Und doch erwachsen aus diesen Realitäten in einem herrlichen musikalischen Schwung fast unversehens die Werte, mit denen er uns mitten ins Herz der Dinge führt, ein magischer Realist, wie wenige.
Der magische Realismus, alt wie die Dichtung, fand seinen tiefsten Repräsentanten im Dante, der "Vita nuova", die Meurer wunderbar
nachgedichtet hat; alle große Lyrik mündet hier ein.
Meurer ist ein Herrscher des Wortes, meisterlich verfügt er über Reim und Rhythmus, fast noch meisterhafter über die Konzentrierung der
Komposition und das Geheimnis des Kontrapunktes, wodurch seine
Lyrik nie langweilig wird, denn er beherrscht die Kunst sich nie zu wiederholen, und weiß dem Gesang Akkorde und Kadenzen zu entlocken.                                                                                                          

  Karl Krolow

Seit Jahrzehnten hat dieser sensible Poet die Zeit mit seinen Versen
begleitet, ohne den Zeitmoden zu verfallen. Er blieb unabhängig und hüllte sich mehr und mehr in Wohllaut und Formenschönheit. Ihm steht ein Vokabular der eindringlichen Zartheit zur Verfügung, dessen Wirkungen man sich gern hingibt.

 

Professor Levin L. Schücking, Universität Erlangen

Dieser wirkliche Dichter und Übersetzer hat das Prinzip erfaßt, daß es
vor allem darauf ankommt, die eigene Muttersprache nicht zu
vergewaltigen. Wunderschöne Einfälle gebenden Versen solchen Reiz,
daß man von ihnen das oft mißbrauchte Wort " Nachdichtung" gebrauchen kann.

 

Der Tagesspiegel, Berlin :

Da ist einer, den müssen wir nennen, wenn von der Fortsetzung unserer großen lyrischen Tradition die Rede ist:
Kurt Erich Meurer. Er hat in einem der Dichtung gewidmeten Leben
zahllose Verse ins Deutsche übertragen. Und er hat selbst Verse geschrieben, in denen das Erbe Eichendorffs, Mörike und der Droste
lebendig ist, ohne daß seine Gedichte epigonal genannt werden müßten. Wir finden in seinen Gedichtbänden neben Balladen, Legenden, Liebesliedern und Naturgedichten eine Anzahl freier Nachdichtungen, die erkennen lassen, wie Meurer das deutsche
Gedicht an die Weltdichtung herangeführt hat und wie er anderseits Weltdichtung im deutschen Vers hat aufgehen lassen.

 

Der Tag, Berlin

Keinesfalls spart Meurer in seinen Versen die düstere Wirklichkeit
unserer Zeit aus. Doch vermag er kraft seiner Gläubigkeit diesen Schmerz zu läutern. Sein Werk hat abendländische Weite. Es kennt den schlicht anrührenden Ton wie das feurige Strömen kraftvoller, aber immer beherrschter Sprache. Meurers Naturgefühl hat franziskanische
Züge. Natur ist ihm Medium, "das Leid der Welt mit dem Himmel
zu versöhnen".

Leipziger Neueste Nachrichten

Eine ganz persönliche Klangfarbe haben die Gedichte Meurers, der aus den bunten Erscheinungen der Welt Bilder und Stimmungen von gleichnishafter Stärke eingefangen hat

                                                               

Kölnische Zeitung :

Kurt Erich Meurer hat bewiesen, daß seine Melodie so sehr aus dem
Landschaftserlebnis stammt, wie die Akkorde der Windharfe die
Stimmen der Wälder und Bergwinde sind. Solche Musikalität gibt
eine gewisse Festlichkeit, ...   ein Stück Religion.

 

Rheinisch-Westfälische Zeitung :

Etwas anschaulich nachzubilden in seiner äußeren Gestalt und
zugleich alle Eigenarten seiner Bewegung, seiner Beziehung zur Umwelt und der Grade von Stille, die es im Herzen hinterläßt,
mitzugestalten, das ist eine Arbeit für Generationen, und Meurer hat daran in seinen Strophen mitgewirkt.

 

Deutscher Kulturwart :..

Immer ist es die rhythmische Bewegtheit des Erlebens, die das Gedicht
schwingen läßt. Doch spürt man in Kurt Erich Meurers Versen noch
anderes : Bildkunst und Architektur. Rührt seine Dichtung an das, was
hinter den Dingen lebt, wird seine Sicht zur Schau.

 

Hamburger Nachrichten:

Wieder ist der Dichter gewachsen,schlicht und gänzlich ausgeklärt sind
die Bilder, tiefer, vorbehaltloser, demütiger ist er ins Herz der Dinge
eingegangen, so daß ihm Verse von wahrhaft beglückender Einfalt
gelingen ..

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