Lebenslauf
Der am 24.Februar 1891 in Meinigen
Geborene
studierte in Berlin Literaturgeschichte und
Philosophie. Herzog Georg II. stellte
ihm durch Vermittlung des Intendanten Max Grube
die Bühne seines Theaters, noch vor der Veröffent-
lichung seines ersten Gedichtbandes "Das Labyrinth", zur Rezitatation
eigener Verse zur Verfügung.
1912 war Meurer Mitarbeiter einer Anthologie
u.a. mit Kasimir Edschmid, Albrecht Schaeffer,
Albert H. Rausch und Johannes von Guenther.
Er redigierte, als Deutschlands jüngster Chefredakteur,
die internationale "Neue Theaterzeitschrift" Berlin-Wien
und war im ersten Weltkrieg Feldbuchhändler in Flandern.
Nach dem Zusammenbruch verfaßte er die Flug-
schriften "Aufruf zum"Sozialismus" und "An
alle Künstler" mit Titelbild von Max Pechstein
und Beiträgen von Becher, Ehrenstein, Hasenclever, Rubiner,
Wolfenstein, Zech und war Mitarbeiter Paul Zechs in dessen
Zeitschrift " Das neue Pathos".
Sein einziger Roman " Der große Trost" erschien 1920.
In der Nazipresse wurde sein Werk
totgeschwiegen und nur selten erschien durch
alte Verlegerfreunde
ein Gedicht im Druck.

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Als der Spuk des II
Weltkrieges zuende war, schrieb sein Freund und Verleger Hermann Meister, Heidel-
berg, welcher die erste Lizenz der damaligen amerikanischen Besatzungszone zur
Veröffentlich-
ung seiner "Kleinen Meister Bücher " erhielt und
endlich wieder Weltliteratur in Deutschland erscheinen durfte, über Meurer:
"Ob es der Spiegel
der Natur ist, in den er blickt, ob er Tiere, Blumen,Musik,
ein Handwerk oder einen Alltagsvorgang besingt,
immer zeigt sich die gleiche Tiefe der Auffassung, wirkt
der oft schlichte und doch beseligende Ausdruck und ein
geschlossenes Formgefühl gibt den Versen ihren runden
satten Glanz. Seine surrealistische Neigung, schon
bemerkbar in der " Silbernen Oktave", hat sich nach der
Sinnschärfung des Krieges noch vertieft."
Seine im Kriege verbrannten Manuskripte konnten nur
teilweise aus dem Gedächtnis rekonstruiert werden.
Meurer konnte endlich wieder frei arbeiten und wirkte
als Lektor und Schriftsteller sowie Mirarbeiter des
Berliner Rundfunks, gab mehrere Gedichtbände heraus
und veröffentlichte zahlreiche Gedichte und Aufsätze in der Tagespresse.
Seine Frau Gerda und seine Schwester Hildegard waren
dem von schwerer Nervenkrankheit nicht verschont
Gebliebenen selbstlose Helfer.
Durch seine lebenslange Freundschaft mit Paul Zech
war Meurer der Hüter und Verwalter dessen Werk bis
zu seinem Tode am 21.November 1962 in Berlin.
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